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Da aktuell unsere Mutter im Seniorenheim ist, nehme ich regelmäßig einen meiner Hunde zum Besuch mit. Viele Hausgäste freuen sich sehr und genießen den Hundekontakt.

Im Jahr 2007 habe ich an dem Qualifizierungskurs "Tiere öffnen Welten" zum fachgerechten Einsatz von Tieren in der Altenhilfe teilgenommen. Seit März 2007 besuchte ich regelmäßig mit meinen Labradorhündinnen "Birdie" und "Sugar" die Bewohner eines Seniorenheims in unserer Nachbarschaft.

Unser "Nesthäkchen" Audrey durfte nun auch schon mit und wird heiß und inniglich geliebt.




Die Hunde haben keine spezielle therapeutische Ausbildung und sind somit keine „Therapiehunde“.

Sie haben einen Wesenstest und eine Begleithundeprüfung absolviert. Durch ihr sicheres und freundliches Wesen können sie für den Besuchsdienst gut eingesetzt werden.

Die amerikanische Organisation „Delta Society“, eine Vereinigung von Fachleuten der verschiedensten Disziplinen aus Forschung und Wissenschaft hat eine grundlegende Unterscheidung von Therapiehunden und anderen tiergestützten Maßnahmen getroffen. Es wird unterschieden zwischen „tiergestützter Aktivität“ und „tiergestützter  Therapie“. 

Der Besuchsdienst ist eine tiergestützte Aktivität, die verschiedene Interaktionsformen zwischen Mensch und Tier umfasst, wie zum Beispiel mit dem Tier spielen, es streicheln, füttern oder nur die Anwesenheit des Tieres genießen.




Bei der tiergestützten Therapie werden Tiere/Hunde zielgerichtet in den therapeutischen Prozess mit einbezogen.

Welche Anforderungen an den Besuchshund und die Begleiterin gestellt werden, habe ich in dem Kurs „Tiere öffnen Welten“ erfahren. So gilt ein besonderer Augenmerk dem Tierschutz, denn es ist wichtig, dass die Tiere, die, für den Besuchsdienst eingesetzt werden, nicht instrumentalisiert und überfordert werden. Hier ist der Hundehalter gefragt, rechtzeitig zu erkennen, in wieweit sein Hund für einen Einsatz geeignet ist und welche Stresssignale beim Hund zu erkennen sind. Denn über eines muß man sich als Hundebesitzer im Klaren sein: der Besuchsdienst bedeutet für den Hund einen sehr anstrengenden Einsatz. So sollte anfangs ein Besuch mit Hund eine Dauer von 30 Minuten nicht überschreiten und pro Hund auch nur ein Besuch pro Woche absolviert werden.




Der Hundehalter ist auch verpflichtet seinen Hund regelmäßig einem Gesundheitscheck beim Tierarzt zu unterziehen, (Entwurmung, Impfung) sowie ihn in einem gepflegten Zustand mitzunehmen (sauberes Fell, kurze Krallen, fei von Milben und Parasiten), um so das Risiko der Übertragung von Krankheiten (Zoonosen) auszuschließen.




Dass Menschen Tiere brauchen, ist längst durch viele Studien und Untersuchungen belegt. Die Hunde bringen nicht nur Freude und Abwechslung in den Alltag der Bewohner, durch den Besuchsdienst haben die Heimgäste die Möglichkeit, wieder mit einem Hund in Berührung zu kommen, ohne eine Verantwortung für das Tier tragen zu müssen.

Tiere finden durch ihr einfaches und natürliches Verhalten oft schnell einen Weg zu Menschen. Durch den Kontakt zum Hund ist schnell ein Gespräch hergestellt und auch die Heimgäste, die sonst eher teilnahmslos dasitzen und anscheinend in ihrer Welt versunken sind, öffnen sich und genießen den Körperkontakt zum Tier.














Wenn einmal pro Woche die Tür im Seniorenheim aufgeht und schwanzwedelnd Birdie eintritt, freuen sich viele Bewohner. Mit Leckerchen und vielen Streicheleinheiten wird sie begrüßt..




Wenn Birdie sich gemütlich auf einer Hundedecke in dem Bett von Herrn X. breit macht, genießt dieser den Körperkontakt zu dem Tier und streichelt Ihn voller Freude. Da er so gut wie nichts mehr sieht, ist der Hundebesuch ein ganz besonderes Ereignis.

Nach dem Besuch mit Hund werden alle hygienischen Maßnahmen eingehalten und die Hände des Heimgastes desinfiziert.

Nach einem Besuchsdienst ist der Hund nicht gestresst, doch sichtlich müde. Die fremden Gerüche, glatte Böden, sich von selbst öffnende Türen, viele fremde Menschen, Rollstühle, alles dies sind lauter neue Eindrücke, die der Hund am Besten bei einem gemütlichen Spaziergang in der Natur verarbeiten kann, wobei ich den Spaziergang ebenso genieße und die Seele etwas baumeln lasse.

Ich hoffe, Ihnen hat die kurze Einführung zum Thema „Besuchsdienst mit Hund“ gefallen, oder sogar  Interesse geweckt selbiges auch zu tun?!



Eine berufsbegleitende Weiterbildung des Diözesan-Caritasverbandes Köln in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)